Dokumente zur Integration der Staatenwelt des östlichen Europa
in EU und NATO zwischen 1989 und 2005.
Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Staatenwelt
1989/1991 setzte eine – gerade aus vergleichender Perspektive - rasche
und dynamische Hinwendung der „neuen" und „alten"
politischen und wirtschaftlichen Akteure, sowie zumindest größerer Teile
der jeweiligen Landesbevölkerungen an die Lebenswelt und das
demokratischen und marktwirtschaftliche System des Westens ein. Dieser
Prozeß dauert bis in die Gegenwart mit einem offenen Ende an, woran auch
der EU Beitritt einer ersten Gruppe der sogenannten Transformationsstaaten
(Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei,
Slowenien im Mai 2004 doch wenig ändert. Trotz der vergleichsweise
erheblichen Dynamik dieser Veränderungen, wirken sich die Spätfolgen der
totalitären kommunistischen Diktaturen in allen Transformationsstaaten
und Regionen erheblich aus. Aufzuzählen sind regionalspezifische
mafiotische und oligarchische Strukturen, die Langzeitfolgen ökonomische
Fehlentwicklungen, erhebliche nationalistische und xenophobe Potentiale
etc. In dieser Quellensammlung finden sich die Abkommen, Verträge,
Gutachten, Fortschrittsberichte etc. zum Prozeß der Demokratisierung,
sowie der politischen und wirtschaftlichen Integration der ehemals
kommunistischen Staaten in die Strukturen von EU und NATO nach 1989.
Deutlich werden anhand dieser Bestände die sehr unterschiedliche
Umsetzung und Fortschritte durch die einzelnen Staaten und Gesellschaften
in bestimmten Epochen. So verläuft der EU Integrationsprozeß für
Rumänien und Bulgarien in fast allen relevanten Bereichen deutlich
langsamer als bei den ostmitteleuropäischen Staaten. Das hängt vor allem
mit langzeitig wirkmächtigen Strukturunterschieden in Gesellschaft und
Staat zusammen wie auch anhand der hier vorgelegten Dokumente deutlich
wird. Gerade in der Zusammenschau mit den anderen Quellensammlungen
offenbart sich die Dimension der Wandlungen nach 1989.
(Meinolf Arens)
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